Urdenbacher Biker Treff
Motorradfahrer Gottesdienst in Urdenbach
von der Evangelische Kirchengemeinde Urdenbach
auf der Terrasse "Extratour Zum Alten Rhein"
Auf dem Chopper in den Gottesdienst
Ein Motorradhelm als Klingelbeutel, eine Rockband als Kirchenkapelle, und der Pfarrer trägt Motorradstiefel unter dem Talar: Das beschauliche Urdenbach erlebte Samstag mal einen ganz anderen Gottesdienst. Zum ersten Mal wurde auf der Terrasse des Lokals „Extratour am Alten Rhein“ eine fromme Veranstaltung für Motorradfahrer abgehalten und rund 70 Biker aus ganz Nordrhein-Westfalen brausten mit ihren Feuerstühlen heran. „Ein Lied auf den Lippen unterm Helm“ – besser hätten die beiden evangelischen Pfarrer Martin Pilz und Olaf Schaper das Motto für ihren Biker-Gottesdienst nicht wählen können. „Wir sind auch beide Motorradfahrer“, erzählte Martin Pilz. „Daher haben wir für alle, die unsere Leidenschaft teilen, diese Zeremonie organisiert.“ Damit das Ganze seinen passenden Rahmen hatte, spielte selbstverständlich nicht nur irgendein Kirchenchor. Mit dem Urdenbacher Pfarrer Matthias Köhler fand sich ein Kollege, der nicht nur ebenfalls gern mit dem Motorrad unterwegs ist, sondern auch in der Rockband „Shake the Dog“ Gitarre spielt. Und so gab’s eben zwischen den Gebeten nichts Schwermütiges von Bach, sondern „Rebel Yell“ von Billy Idol… „Eine absolut gelungene Sache, dafür bin ich extra aus Dortmund gekommen, fand Biker Uwe Severing. Nach dem Gottesdienst gab’s für alle erst mal eine Stärkung: Die Pfarrer spendierten Kaffee und Kuchen. Schließlich fuhr die ganze Gemeinde im Pulk zum Samstagsausflug ins Bergische Land.
Rockmusik im Gottesdienst
Quelle: "Westdeutsche Verlags- und Werbegesellschaft mbH & Co. KG"
Das musikalische Repertoire der Urdenbacher Band „Shake the dog“ ist bunt gemischt – aktuelle Stücke aus den Charts gehören genauso zu ihrem Programm wie bekannte Rockklassiker. Und manchmal spielen sie ihre Stücke auch in einer Kirche.
„Das Proben und Musizieren soll bei uns nicht in Stress ausarten“, erzählt Amany van Baal, Sängerin der Urdenbacher Band „Shake the dog“ und lehnt sich lächelnd auf der Couch ihres gemütlichen Proberaums zurück. Einmal pro Woche probt die Band im Keller des Gemeindehauses der Evangelischen Kirche in Urdenbach und bereitet sich somit auf bis zu zehn Auftritte im Jahr vor.
Hauptberuflich sind die begeisterten Musiker als Erzieherin, Polizist und Pfarrer tätig, in ihrer Freizeit spielen sie in der klassischen Besetzung Gitarre, Bass und Schlagzeug Pop und Rockmusik. „Hauptsache ist, dass jeder unserer Auftritte dem Publikum und uns Spaß macht“, erklärt Gitarrist Marco Joura und blickt gespannt auf die geplanten kommenden Konzerte.
Kollekte wird in einem Motorradhelm gesammelt
Denn am 13. April 2013 werden sie live bei einem Biker-Gottesdienst in Urdenbach spielen. An diesem Tag ist die offizielle Saisoneröffnung der Motorradfahrer und die Pfarrer, selbst leidenschaftliche Motorradfahrer, wollen die Zweiradfahrer mit religiösem Beistand sicher in die kommende Saison geleiten. Möglich macht dies auch das musikalische Mitwirken des Pfarrers Matthias Köhler. Er spielt bei „Shake the dog“ ebenfalls Gitarre und ist darüber hinaus in Urdenbach um soziale Projekte und eine fundierte Jugendarbeit bemüht.
„Als Coverband zeichnet uns ganz besonders die Unterschiedlichkeit unserer Stücke aus“, beschreibt Schlagzeuger Dirk Drunkemöller das Konzept der Band. Während die in der aktuellen Besetzung seit 2010 existierende Gruppe zum Teil aktuelle Hits aus den Charts für ihre Konzerte an ihr Bühnenprogramm anpasst, dürfen natürlich auch bekannte Rockklassiker der 70er und 80er Jahre nicht fehlen. „So ist auf unseren Konzerten für jeden etwas dabei“, ergänzt Stefan van Baal, der sich die Noten für seinen Bass meistens erst kurz vor den Proben anschaut. „Und erst, wenn wir bei den Proben alle Spaß an einem Stück haben, wird dies zu einem festen Bestandteil unserer Aufritte“, sagt Amany van Baal und verweist auf die Freude, die die Musiker bei ihren Konzerten haben: „Unsere Auftritte sind eigentlich immer öffentliche Proben.“